Ihr Kind wird plötzlich stiller, zieht sich zurück und geht nur noch mit Bauchschmerzen zur Schule? Die Noten werden schlechter, Schulunterlagen oder Kleidungsstücke verschwinden oder wurden zerstört? Das könnte ein Hinweis auf Mobbing sein.
Was ist der Unterschied zwischen Ärgern und Mobben?
Wird jemand über einen längeren Zeitraum gezielt und systematisch beschimpft, ausgegrenzt und schikaniert, spricht man von Mobbing. Der Mobber sucht meist Verstärkung bei Mitschülern. Aus der Angst heraus, nicht mehr zur Gruppe zu gehören oder selbst Opfer zu werden, machen die anderen Schüler mit.
Oftmals werden Lügen oder Gerüchte verbreitet, Unterrichtsmaterialien versteckt oder vernichtet, das Kind wird erpresst, geschlagen oder ausgegrenzt. Es wird gehänselt und lächerlich gemacht. Die Grenzen zum Cyber-Mobbing sind fließend, die Verunglimpfung in den sozialen Medien folgt häufig. Mobbing kann jeden treffen.
Was können Eltern gegen Mobbing tun?
Suchen Sie bei einem Mobbingverdacht das Gespräch mit Ihrem Kind. Dies gilt auch, wenn Sie den Verdacht hegen, dass Ihr Kind einen Mitschüler mobbt. Hat sich der Verdacht bestätigt, dass Ihr Kind gemobbt wird und Angst vor der Schule hat? Folgende Tipps helfen, aus der Opferrolle zu kommen:
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es nicht seine Schuld ist
Irgendwann glaubt Ihr Kind, dass die Mobber recht haben. Das stimmt nicht! Ihr Kind ist individuell und auf seine Art und Weise besonders. Zeigen Sie ihm, wie toll es ist. Manchmal hilft es, wenn Eltern sich gemeinsam mit dem Kind gedanklich in den Mobber versetzen: Was ist der Grund fürs Mobben? Oftmals spielen Neid oder Minderwertigkeitsgefühle eine Rolle. Der Mobber wünscht sich Aufmerksamkeit. Ein selbstbewusstes Kind hat es nicht nötig, andere zu demütigen. Durch die Erniedrigung fühlt sich der unsichere Mobber besser. Wenn Ihrem Kind das klar wird, verliert der Mobber etwas von seiner Macht und scheinbaren Größe.
Stärken und fördern Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes
Ein Kind, das weiß, dass es liebenswert ist, ist am besten vor Mobbing gewappnet. Heben Sie die Stärken und Erfolgserlebnisse Ihres Kindes hervor und ermutigen Sie es, stolz auf sich zu sein. Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu und nehmen Sie es ernst. Darf Ihr Kind zuhause Grenzen setzen? Ermutigen Sie Ihr Kind, Geschwistern in einem vernünftigen Rahmen Grenzen zu setzen. Ein „Bitte nicht stören“ Schild für die Zimmertür kann dies unterstützen, vor allem, wenn die ganze Familie dies respektiert. Ein Hobby oder die Mitgliedschaft in (Sport-)Vereinen führen zu neuem Selbstbewusstsein und neuen Freunden. Kampfsportarten wie z. B. Wing Tsun stärken gezielt das Selbstbewusstsein und das Auftreten anderen gegenüber.