Anlässe für Geschenke an Lehrer gibt es viele: ein Geschenk in der Vorweihnachtszeit, ein Abschiedsgeschenk in der Grundschule oder zum Abschluss. Doch welche Geschenke von Einzelpersonen oder vom Klassenverband dürfen Lehrerinnen und Lehrer annehmen? Erfahren Sie, welche Regeln und Empfehlungen es gibt, um Lehrer risikofrei zu beschenken.

Sind Geschenke an Lehrer erlaubt?

Der §42 BeamtStG (Beamtenstatusgesetz) besagt, dass Beamte keine Belohnungen oder Geschenke in Bezug auf ihr Amt annehmen dürfen. Dies gilt auch nach Beendigung des Beamtenverhältnisses.

Um jeden Anschein zu vermeiden, dass man in seinem Amt für persönliche Vorteile empfänglich ist, dürfen keine Geschenke angenommen werden oder es muss eine Zustimmung zur Annahme durch die zuständige Behörde oder der Schulleitung vorliegen. Unter Geschenke fallen unter anderem Zuwendungen wie Geldzahlungen, Gutscheine oder Eintrittskarten.

Mit dieser Maßnahme werden Lehrer vor möglichen Bestechungsfällen geschützt. Zugleich bewahren Sie dadurch ihre Objektivität. 

Eigentlich dürfen Lehrer keine Geschenke annehmen, es gibt aber Ausnahmen.
Abschiedsgeschenke oder Dankesgeschenke für Lehrerinnen und Lehrer, die hauptsächlich symbolischen Charakter haben und von geringem materiellem Wert sind, werden in der Regel akzeptiert.

Können Lehrer bestraft werden, wenn ein teures Geschenk angenommen wird?

Bei Annahme eines Geschenks über der finanziellen Obergrenze liegt ein Dienstvergehen vor, welches mit Belehrung, Abmahnung oder Kündigung gestraft werden kann: Schulrecht - Welche Geschenke dürfen Lehrerinnen und Lehrer annehmen? - Das Deutsche Schulportal (deutsches-schulportal.de)

Beamtenstatusgesetz (BeamtStG) & Landesbeamtengesetze und Schulrichtlinien

Die genauen Bestimmungen können nach Bundesland und internen Richtlinien der Schule variieren. Bei der Vergabe von Geschenken an Lehrer gelten folgende Grundsätze:

Kleine, geringwertige Lehrergeschenke:

• Geschenke mit geringem materiellem Wert (z.B. unter 10 Euro) sind erlaubt.
• Selbstgebastelte oder symbolische Geschenke von der gesamten Klasse werden meist als unproblematisch angesehen.

Gemeinschaftsgeschenke:

• Wenn eine Klasse ein gemeinsames Abschiedsgeschenk überreicht, wird der Gesamtwert des Geschenks betrachtet.
• Klären Sie am besten vorab mit der Schulleitung, ob das Gemeinschaftsgeschenk überhaupt verschenkt werden darf.

Anzeigepflicht und Genehmigungspflicht:

• Ob Einzel- oder Gruppengeschenke. Lehrer sind verpflichtet, erhaltene Geschenke zu melden.
• In der Regel erfolgt die Genehmigung durch die Schulleitung oder der zuständigen Behörde.
   

Wie teuer dürfen Geschenke für Lehrer sein?

Die finanzielle Obergrenze für Beamte liegt zwischen 20 und 50 €. Diese Obergrenze variiert von Bundesland zu Bundesland. Materielle Geschenke wie Geld oder Gutscheine dürfen nicht verschenkt werden, da diese als „Vorteilsnahme im Amt“ eingestuft werden. Erkundigen Sie sich am besten vorab über die Regelungen zur Obergrenze im Landesbeamtengesetz oder sprechen Sie sich mit der Schulleitung ab.

Mit einem kleinen Dankeschön im Wert von maximal 10 € (Bagatellgrenze) machen Eltern nichts falsch.

Wann sollten Eltern Geschenke an Lehrkräfte vermeiden?

Verzichten Sie generell auf Einzelpräsente/Gruppengeschenke vor einer Notenvergabe, vor Zeugnissen oder kurz vor der Empfehlung für die weiterführende Schule.

Ein kleines Gruppengeschenk aller Eltern zum Abschied in der Grundschule oder bei bestandenem Abschluss ist ein guter Zeitpunkt und ein schönes Zeichen der Wertschätzung.

Geschenkideen für Lehrerinnen und Lehrer: Erlaubt und kreativ

Sie suchen Ideen für ein Lehrergeschenk? Dann haben wir hier einige schöne und günstige Anregungen, die erlaubt sind, da sie den Bagatellwert nicht überschreiten:

Selbstgemachte Geschenke für Lehrer

• Ein Glas mit selbstgemachten Keksen plus Rezeptheft von allen Eltern und Kindern
• Ein Glas voller Glückwünsche 
• Ein Glas „Nervennahrung“ gefüllt mit Schokolade oder anderen Süßigkeiten
• Ein Glas „Geduldsfäden“ gefüllt mit Weingummi-Schnüre
• Selbstgebastelte Karte mit netten Worten und den Unterschriften aller Kinder
• Erinnerungsbuch beispielsweise bei einem Abschied

Fazit: Generell sollten Eltern ein kleines Geschenk aus dem Klassenverband wählen, um das Risiko für den Lehrer zu minimieren, in Verdacht der Vorteilsnahme zu geraten. Über eine kleine, persönliche Aufmerksamkeit oder einfach nur ein paar dankende Worte freut sich jeder.